Meine Gedanken zu verschiedenen Themen rund um die Welt der Hunde

Themen:

Hundekauf - die Spreu vom Weizen trennen 

Krank durch industrielles Futter

Ohrenentzündungen bei unseren Fellnasen

Scheinträchtigkeit / Scheinschwangerschaft

Der Darm – das unterschätze und zu wenig beachtete Organ des Hundes

Das Perfide mit den Wurmkuren

Kastration von Rüden und Hündinnen

BITTE ABSTAND – der ewige Kampf

MORO’SCHE Karottensuppe

LEINSAMEN – die Wunderwaffe




20.02.2023

Hundekauf - die Spreu vom Weizen trennen

animals-g2f2cdc553_1280.jpgWarum habe ich diese Datei erstellt?
Ganz einfach! Ich bin Züchterin aus Leidenschaft, es ist mir eine Herzensangelegenheit, und ich kann es einfach nicht mehr sehen. Dieses Leid, was zu teilen Tieren zugefügt wird, es ist für mich nicht mehr ertragbar. Die Tiere sind leider immer die Leidtragenden, und die, die den Preis zahlen für die Unzulänglichkeiten des Menschen. Weiterhin landen genau solche Tiere bei Menschen mit einem großen Herz oder im Tierheim. Sie leiden mit den Tieren. Zu teilen erleben Sie Dinge, die sie sich nie erträumt hätten, Viel erleben leider ihren persönlichen Alptraum, der einfach nicht enden will.
Somit habe ich es mir zur Aufgabe gemacht „aufzuklären“, Hilfestellung zu geben, um am Tagesende Dich in die Lage zu versetzen, die bestmöglichste Entscheidung als zukünftiger Hundebesitzer zu treffen.
Ich schreibe hier im generellen, also nicht über eine spezielle Rasse explizit, welche ich züchte (das wäre ein Einfaches), sondern rasseübergreifend, denn es soll allen helfen, und nicht nur denen, die einen Dalmatiner suchen.
Alles was ich hier niedergeschrieben habe, spiegelt meine Erfahrung, und u.a. persönliche Meinung wider. Der Eine wird sich wiederfinden, dem Anderen wird es fremd sein. Das ist ok! Jeder hat seinen freien Willen, kann seine eigenen Entscheidungen treffen und hat dann aber auch mit den resultierenden Konsequenzen zu leben, in welcher Form auch immer.
Ich wünsche Dir viel Spaß beim Lesen, und hoffe, dass es dem Ein oder Andern hilfreich erscheint, um seinen für sein Leben passenden Hund zu finden.
An der Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Joey von 6 Beine 1 Leine bedanken, welche den Part Tierheim / Tierschutz übernommen hat. Sie arbeitet tagtäglich mit „verhaltensgestörten“ Hunden, hat viel im Tierschutz gearbeitet, und ist hier eine viel bessere „Informationsquelle“, als ich es je sein kann.

Dann legen wir mal los:
Juhu, Du hast den Entschluss gefasst, ein Hund soll Deine Familie „bereichern“. Generell eine wunderbare Entscheidung, und der Anfang einer aufregenden und spannenden Zeit!
Aber wie geht man es richtig an? Wie findet man den für sich passendenden Hund? Welche Rasse passt zu Dir? Und wenn man Diese gefunden hat, wo findet man den Hund?
In Zeiten des Internets ist es einfach geworden!
Man geht auf die üblich verdächtigen Portale, guckt nach passenden Anzeigen, kontaktiert den Anbieter, ein Termin ist schnell gemacht. Man fährt hin, die kleinen Knopfaugen schauen ein an, und zack ist es passiert! Der Versand setzt aus, das Herz und die Emotionen übernehmen das Ruder, und schon hat man schneller einen Welpen, als man vorher dachte.
(Das nennt man das OH-Syndrom! Es ist wirklich so, dass beim Mensch der Verstand „ausschaltet“ bei kleinen Kindern, kleinen Tieren… Von daher, alles gut.)
Im „Besten“ Fall ist der Knopf schon so alt, dass Du ihn gleich in den Arm gedrückt bekommen, Impfausweis, und schon geht die Reise mit Welpen im Gepäck zurück nach Hause. Alle freuen sich, ein niedlicher, kleiner, süßer Welpe. Die Kinder sind entzückt, alle sind zufrieden in dem Moment.
Die Tage vergehen, die erste Euphorie ernüchtert, und es kommen Bedenken auf. War das die richtige Entscheidung? War es vielleicht zu schnell? Ach in der ein oder anderen Situation ist der Welpe ja schon ein bisschen „komisch“. Hmm „das habe ich mir ganz anders vorgestellt“.
Die ersten Kniggen kommen an das Tageslicht, alles wird angeknabbert, das „Stubenrein werden“ will auch nicht wirklich klappen, hinzu kommt Durchfall, Erbrechen, mit dem Fressen will es auch nicht so ganz klappen….
Unsicherheit macht sich breit, Du gehst im schlimmsten Fall zum Tierarzt, und die „Ernüchterung“ zieht ein.
Willkommen im Club! So wie es Dir gerade ergeht, geht es vielen anderen auch. Sei versichert, Du bist damit nicht alleine! Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen. Jetzt gibt zwei Möglichkeiten: Welpen „so schnell wieder loswerden“ oder „in den sauren Apfel beißen“ und alles geben, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Was nun auf Dich zu kommt, wenn Du dich für den Hund entscheidest, wird ein langer, geduld- und geldintensiver, haarsträubender, zuweilen am Rande des Wahnsinns bis hin zum absoluten Verzweiflungs-Weg.
Dein Hund wird Dich und deine Familie in Zukunft oft an Eure Grenzen bringen! Ihr werdet verzweifeln, aufgeben wollen und überfordert sein. Ihr werdet Grenzen kennenlernen, von denen Ihr gar nicht wussten, dass sie existieren.
Deine sozialen Kontakte zur Außenwelt werden nicht mehr so stattfinden, wie bisher. Freunde werden Dich meiden, weil Sie das Verhalten deines Hundes nicht mögen, Du musst eher von Partys gehen, weil dein Hund nicht so lange alleine bleiben kann, bis hin zum schlechtesten Fall, du kannst das Haus gar nicht mehr verlassen. Gibt es leider immer wieder! Weder ein Märchen, noch Angstmache noch Mythos!
Am Ende kommst Du wütend über Dich selber zu der Erkenntnis, die wie folgt anfängt: „hätte ich doch damals….“
Damit Dir und auch der Hundeseele genau dieser Weg erspart bleibt, habe ich diesem kleinen Ratgeber geschrieben.
Ich möchte Dich für das Thema „ich kaufe einen Welpen“ sensibilisieren, Dir Seiten zeigen, die eine solch weitreichende Entscheidung mit sich bringt. Ratschläge geben, die Du in Betracht ziehen solltest bei Ihrer Wahl des passenden Hundes und der darauffolgenden Suche nach besagtem Hund.
Es gibt vieles zu beachten, was man nicht immer auf dem „Schirm“ hat, an was man einfach nicht gedacht hat, oder es einfach schlicht weg nicht wusste. Das ist nicht schlimm. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, und fast jeder Hundebesitzer kann Dir eine „Anekdote“ zu seinem ersten Hundekauf erzählen. Also von daher, es ist alles gut! Wir fangen einfach mal an, ein paar Dinge in den Raum zu „schmeißen“ auf die Du achten solltest, kannst, aber natürlich nicht musst. Wir sind alle frei in unserem Willen.

Die Idee

Ein Hund soll in Dein Leben. Toll, super Idee. Bist Du bereit dafür? Soll es ein Familienmitglied werden mit allen Konsequenzen oder doch eher ein netter Zeitvertreib? Wie ist das mit Ihrer Familienplanung? Wenn Kinder kommen, wird der Hund „abgeschafft“, weil er störend ist, weil Du vielleicht Angst um das eigene Kind hat, weil Du keine Zeit mehr für den Hund hat, weil der kleinen Erdenbürger nun so viel Zeit und Raum einnimmt? Wenn er bleiben „darf“ kannst Du Euren Tagesablauf so gestalten, dass es auch genügend Zeit und Zuwendung für deinen Hund gibt?
Wie sieht es mit deinem Job aus? Arbeitest Du außerhalb oder im Homeoffice? Wenn sich die Gegebenheiten ändern, muss der Hund weg, darf er mit zur Arbeit oder hast Du eine Betreuung für Ihn während Du deiner Arbeit nachgehst?
Was ist mit Hundeschule, Hundesport? Kannst Du das zeitlich einrichten, hat es eine Priorität? Gibt es gute Hundeschulen in Deinem Umfeld? Bist Du auch gewillt, evtl. 1h Autofahrt in Kauf zu nehmen, egal wie hoch die Spritpreise sind?
Wie sieht es aus mit Urlaub? Kommt dein Hund mit? Wenn nein, hast Du Betreuung für den Hund, die so vertrauenswürdig ist, dass Du beruhigt in den Urlaub fahren kannst, ohne gedanklich zu Hause bei deinem Hund zu sein? Das Gleiche gilt natürlich für Krankheit Deinerseits!
Bist Du für den Hund auch da, wenn er alt und krank ist? Wenn er nicht mehr mit Dir toben kann, Dir „augenscheinlich“ nicht mehr die Freude bereitet wie als junger, gesunder Hund, wenn er auf Dich mehr angewiesen ist als je zuvor?
Tragen alle Familienmitglieder diese Entscheidung mit?
Du siehst jetzt an diesem Punkt schon, dass es eine Menge zu beachten und zu bedenken gibt, wenn man einem Tier gerecht werden möchte.
Geh mit Dir selbst ins Gericht! Stell Dir und deinen Familienmitgliedern ehrlich diese Fragen! Sie sind eine elementar wichtige Säule Deines Vorhabens, und wenn man ehrlicherweise den leisesten Hauch eines „Zweifels“ in sich entdeckt, sollte man diesem Zweifel nachgehen, sich selbst hinterfragen, ob man wirklich schon bereit ist, einen Hund in sein Leben aufzunehmen. Und bitte, bitte, nicht die Verantwortung auf ein Kind im Haushalt „abwälzen“. Die Entscheidung sollten die Eltern treffen und die Konsequenzen dann auch tragen. Kinder sind sich der Konsequenzen, Tragweite und der Verantwortung, die ein Tier mit sich bringt im Entferntesten nicht bewusst!
Hunde und Tiere im Generellen, sind Lebewesen welche auch Gefühle haben, und sie möchten weder Wanderpokal werden, noch in einem Tierheim landen! Sie möchten Ihren Menschen, Ihre Familie, der sie all Ihre Liebe geben können und wollen bis zu Ihrem letzten Atemzug. Sie verdienen Respekt!
Bitte beachtet das bitte. Das ist soooo wichtig.
Wenn Du das Alles schon einmal mit einem guten Bauchgefühl und voller Inbrunst mit JA beantworten kannst, dann sind die ersten guten und wichtigen Grundlagen gelegt.
Welche Rasse passt zu mir?
Was „erwarte“ ich von meinem zukünftigen Hund? Bin ich selber sportlich, soll mein Hund lauffreudig sein? Möchte ich mit meinem Hund zusammen Aktivitäten machen wie Aggility und Co?
Soll es eine kleine, mittlere oder große Rasse sein?
Wieviel Vorkenntnisse habe ich? Ist es mein erster Hund oder verfüge ich bereits über entsprechende Erfahrung?
Wie sieht es mit der Pflege des Hundes aus? Ein langhaariger Hund bedarf mehr und regelmäßiger Fellpflege als ein kurzhaariger Hund, manche Rassen müssen auch regelmäßig zu Hunde-Friseur.
Haben Familienmitglieder oder ich Allergie gegen Hundehaare?
Habe ich kleine Kinder in meinem Haushalt?
Möchte ich Ihn vielleicht in meinen Job als Lehrer, Kindergärtnerin, Altenheimpflegerin integrieren?
Möchte ich auf Jagd gehen? Oder möchte ich einen „anspruchslosen“ Hund, der mit mir auf der Couch a la Couchpotato glücklich und zufrieden ist, und Ihm eine kleine Gassi Runde reicht?
Du siehst, Deine Lebensweise und die des Hundes müssen kompatible sein!
Die Entscheidung, welche Rasse es sein soll, ist sehr, sehr wichtig! Diese Entscheidung solltest du vernünftigerweise nach deinen Anforderungen stellen, und nicht nach Äußerlichkeiten des Hundes.
Eine jede Rasse hat einen Grund, warum sie gezüchtet wurde / wird. Es gibt unterschiedliche Rassemerkmale. In Zeiten vom Internet lässt sich dieses sehr schnell herausfinden. Wenn Du dir einige Rassen „ausgesucht“ habt, lese im Internet die Rassemerkmale und für welchen Nutzen die Hunde gezüchtet wurden. Manche Merkmale sind so genetisch mittlerweile verwurzelt, das bekommt man nicht „raus“. Sei bitte kritisch. Der äußerlich schönste Hund hilft Dir nichts, wenn er z.B. ein Jagdhund ist, Du aber kein Jäger bist, und nicht in der Lage bist, den natürlichen „Trieb“ des Hundes auszulasten. Auch eine Rasse die für den Bereich Schutzhund gezüchtet wurde, kann bei falschem Umgang nicht mal deinen Ehepartner oder Freunde noch ins Haus lässt. Ihr werdet auf Dauer keine Freude miteinander haben, und immer wieder einen Kampf führen, den Du in den meisten Fällen verlieren wirst denn es ist die „Natur“ des Hundes!
Hier an der Stelle, möchte ich noch auf die sogenannten Mischlingshunde hinweisen. Dies können durchaus kerngesunde und tolle Hunde sein! Aber Vorsicht, der Teufel steckt im Detail! Es gibt Kombinationen, die haben es einfach in sich! Wenn Du einen Mischlingshund in Dein Leben aufnehmen möchtest, informiere Dich genau über die Elternteile. Ist ein Elternteil ebenfalls ein Mischling, versuchet herauszubekommen, wie hier die Anpaarung dessen Eltern war. Wie gesagt, es gibt „harmlose“ Anpaarungen, aber eben auch solche, welche Dich an den Rand des Wahnsinns und noch ein Stück weiterbringen können. Schütze Dich und Deine Familie, informiere Dich im Vorfeld!
Je besser Du weißt, was Du möchtest und was nicht, um so konkreter wirst du eine passende Rasse finden.
Krankheiten
Mittlerweile hat eine jede Rasse Ihre „Kniggen“. Es gibt erblich bedingte Krankheiten, die genetisch bestimmt sind, es gibt erworbene Krankheiten. Beide nicht schön. Beides existent, und ich halte es wichtig, darüber zu sprechen!
Bekomm jetzt bitte keinen Schreck oder Herzinfarkt, aber hier mal ein „kleiner“ Auszug dessen, was es so alles gibt und wie es zustande kommt. Es soll Dir an der Stelle einfach nur verdeutlichen, wie wichtig es ist, einen verantwortungsvollen Züchter am Ende des Tages zu finden, und nicht gleich den ersten Welpen aus einer x-beliebigen Anzeige zu kaufen.

Hier nun einmal ein bisschen „Fachjargon“ mit ein paar Fremdwörtern:

Rezessive Vererbung
Die meisten Erbkrankheiten werden rezessiv vererbt. Dies bedeutet, dass das betroffene Gen seinem Pendant, das vom jeweils anderen Elternteil stammt, unterlegen ist und seine Effekte klinisch nicht zutage treten. In diesem Fall ist ein Großteil der Nachkommen gesund.
Dies hat den folgenden Hintergrund: Ist ein Gen auf einem der Chromosomen beschädigt, wird dieses Defizit durch das analoge, gesunde Gen auf dem zweiten Chromosom ausgeglichen. Nur wenn beide Gene, dass des Vaters und das der Mutter, den entsprechenden Defekt aufweisen sollten, zeigt sich die jeweilige Krankheit bei den Nachkommen.
Anderenfalls sind sie klinisch gesund, tragen das defekte Gen aber dennoch in sich und vererben es ihrerseits mit einem 50-prozentigen Risiko an die nächste Generation. Werden zwei Tiere miteinander verpaart, die zwar gesund sind, aber jeweils ein defektes Gen in sich tragen, erben durchschnittlich 25 Prozent der Nachkommen beide defekte Gene und erkranken somit klinisch.
Dominante Vererbung
Bei der dominanten Vererbung einer Krankheit setzt sich das defekte Gen gegenüber seinem „Partnergen” durch. Dies führt dazu, dass Individuen, die das Merkmal in sich tragen, zwangsläufig erkranken oder die entsprechende Krankheitsneigung aufweisen. Auch dann, wenn das Gen ihres zweiten Elternteils unbeschädigt ist.
Werden solche Tiere zur Zucht eingesetzt, geben sie mit 50-prozentigem Risiko das defekte Gen weiter, welches wiederum das gesunde Gen des anderen Elternteils unterdrückt. Dadurch sind 50 Prozent der Nachkommen klinisch betroffen.
Einige Erbkrankheiten führen nicht zwingend zu Beschwerden, erhöhen jedoch die Anfälligkeit des Hundes gegenüber einer bestimmten Krankheit oder Verletzung. Der Fachbegriff dafür lautet Prädisposition. Ist eine komplette Rasse von einer Krankheitsneigung betroffen, spricht man von einer Rassedisposition. Die folgende Übersicht stellt einige häufige Erbkrankheiten des Hundes vor.
Atemtrakt
Brachyzephales Atemwegssyndrom: Missbildung der Nasenmuscheln und überlanges Gaumensegel, wodurch die Atmung beeinträchtigt wird
Nasale Parakeratose: Austrocknung der Nase Trachealkollaps: Erweichung der Knorpelspangen der Luftröhre, wodurch diese spontan kollabiert und es zu schwerer Atemnot kommt
Augen
Progressive Retinaatrophie: Absterben der Netzhaut bis zur Erblindung
Erbliche Katarakt: Grauer Star, der zur Erblindung führt
Bauchspeicheldrüse
Diabetes mellitus: Zuckerkrankheit
Exokrine Pankreasinsuffizienz: Gestörte Produktion von Verdauungsenzymen
Herz
Aortenstenose:  Verengung der Hauptschlagader
Dilatative Kardiomyopathie: Herzmuskelerkrankung mit der Folge einer Herzschwäche
Immunsystem
Atopische Dermatitis: Umweltallergie mit massiven Hautsymptomen
Lupus erythematodes: Entzündungsreaktionen in verschiedenen Organen
Hämolytische Anämie: Zerstörung der Blutzellen durch das Immunsystem
Skelettsystem
Hüftdysplasie  (HD): Fehlstellung des Hüftgelenks, die zu Arthrose führt
Ellbogendysplasie (ED): Fehlstellung des Ellbogengelenks, die zu Arthrose führt
Cauda equina Syndrom: Bandscheibenmissbildung, die das Rückenmark schädigt und zu Lähmungen führt
Kniegelenksfehlstellung: Instabilität des Kniegelenks, die zu einem wiederholten Auskugeln der Kniescheibe führt
Zentralnervensystem
Idiopathische Epilepsie: Signalstörungen im Gehirn, die zu spontanen Krampfanfällen führen
Degenerative Myelopathie: Rückbildung des Rückenmarks im Brust- und Lendenbereich
Narkolepsie: Anfallartiges Einschlafen
Krebserkrankungen
Hämangiosarkom: Krebserkrankung der Gefäßwände, die vor allem im Herzen, in der Leber und in der Milz auftritt
Mammakarzinom: bösartiger Tumor der Gesäugeleiste
Melanom: bösartiger Tumor der Haut

Nach dieser Auflistung ist Dir sicherlich der Schreck durch alle Glieder „geschossen“. Du siehst, es ist umfangreicher als man zu Beginn dachte oder im Entferntesten geahnt hat.
Die wichtigste Maßnahme, die Erbkrankheiten in der Hundepopulation Schritt für Schritt zurückzudrängen, besteht in einer verantwortungsvollen Hundezucht. Hier sind Züchter gefragt verantwortungsvoll anzupaaren, aber genauso Welpen Käufer sind gefragt, genau hinzuschauen, und der „Versuchung“ zu widerstehen den nächsten „dahergelaufenen“ Welpen zu kaufen. Nur so kann auf Dauer das Leid der Tiere „gemindert“ werden. So und nicht anders. Du siehst, es liegt EINZIG und ALLEIN in der Verantwortung der Käufer, welche Tiere auf dem Markt angeboten werden.
Werden Alle sensibler, hinterfragen, überlegen, dann kann sich etwas ändern. Besonders die Hundemafia hat dann keine Geschäftsgrundlage mehr!
Nahezu jede Rasse und somit die Elterntiere, sollte heute von einem „seriösen und verantwortungsvollen“ Züchter mindestens auf HD und ED untersucht sein. Nur frei getestete Elterntiere sollten idealerweise für die Zucht eingesetzt werden, um der nächsten Generation, Leid und Schmerz zu ersparen.
Jede Rasse hat so Ihre genetischen „Tücken“, diese gilt es in Erfahrung zu bringen, und dann bei der Suche nach dem passenden Welpen einfach darauf zu achten, dass die Elterntiere getestet wurden, und auch die Welpen, soweit es geht getestet sind (z.B. Hörtest beim Dalmatiner).
Züchtersuche
Ganz ehrlich, das wird DEINE größte Herausforderung!
Ich kann Dir noch nicht einmal sagen, nur Züchter von einem renommierten Verband sind die besten Züchter und haben die besten Welpen. Weit gefehlt.
Wenn Du es ganz richtig angehen willst, dann nehme Dir ZEIT! Brecht nichts übers Knie, denn es kann einen gewaltigen Schuss nach hinten geben. Wie oft hast du schon mal etwas aus der Laune heraus gekauft, und warst später enttäuscht? Nun ja, einen Kajalstift, Schuh oder Kulli wird es nicht sonderlich interessieren, ob er ein Fehlkauf war, und anschließend weggegeben oder weggeschmissen wird. EINEN HUND ABER UM SO MEHR!
In Zeiten des Internets gibt es verschiedenste Möglichkeiten nach Züchtern Ausschau zu halten. Einige inserieren aktuelle vorhandene Würfe und die Welpen die noch zur Abgabe zur Verfügung stehen, andere wiederum geben Wurfankündigungen bekannt. Die Spanne ist groß.
Aber wie nun den richtigen Züchter / Anbieter anhand einer Anzeige finden? Fangen wir mit dem Text an. Der Eine schreibt sehr sachlich Fakten runter! Es gibt Menschen denen reicht das. Dies nüchternen Zahlen, Daten Fakten können (müssen aber nicht) auch durchaus ein Indiz sein, wie die Welpen am Tagesende gesehen und somit behandelt werden. Ein Stück Ware. „Du gibst mir Geld, ich gebe Dir Welpen“ ganz einfach und unspektakulär! Damit will ich nicht unterstellen, dass den Tieren keine Pflege zuteilen wird, sie nicht entwurmt werden, keine Impfung erhalten, weit weg, aber es kann sein, dass dieses „bisschen mehr“, dieses mit dem Herzen nicht dabei, einfach fehlt, und das wirst Du im späteren Verlauf sehr deutlich an Deinem Welpen merken. Euer Welpe mag körperlich gesund sein, keine Frage, aber wie sieht es mit der mentalen Gesundheit aus? Es wird ihm zum Teil an sozialer Kompetenz fehlen, Schüchternheit bis hin zu Angst können vermehrt auftreten, da er es als Welpe in seiner Prägezeit nicht kennengelernt hat.
Nun ein bisschen Fachwissen
Ein Welpe hat eine Prägephase oder auch sensible Phase genannt bis ca. zur 16. Lebenswoche. Alles was er bis dahin gelernt und mit auf den Weg bekommen hat, ist für Ihn quasi auf der „Festplatte“ eingebrannt, nicht löschbar! Das gilt für alle positiven als auch negativen Erfahrungen sowie für alle Erfahrungen, die nie stattfinden haben.
Merkt euch den Satz: was Hänschen nicht lernt – lernt Hans nimmermehr!
Ein Welpe sollte im Alter vom 8-9 Wochen vom Züchter in die Hände der Welpen Eltern übergeben werden, damit die kleine Fell Nase noch genügend Zeit hat, sich auf seine zukünftige Familie und sein zukünftiges zu Hause zu prägen. Es hilft nichts, wenn er 12 -15 Wochen auf den Züchter und seine 4 Wände geprägt ist. Welche Zeit bleibt Ihnen dann noch? Willst Du dem Welpen mit Hochdrück alles „reinpressen“ bis die 16. Woche abgeschlossen sind?
Aussagen, die Kleinen bleiben so lange bei der Hündin, es ist so wichtig… Schwachsinn. Kannst Du Dir vorstellen, dass auch eine Hündin mal die „Schnauze voll hat“ von Ihren Kindern? Ab der 3. Lebenswoche nehmen die Zwerge feste Nahrung zu sich, ab dann wird immer und immer weniger die Mutterhündin für die Nahrungsversorgung benötigt.
Aber nun zurück, wie finde ich den richtigen Züchter?
Der Beste Fall ist, wenn der Züchter Dir gegenüber im Gespräch offen ist, dass Du Ihn auch besuchen kannst, wenn keine Welpen vor Ort sind (Somit läufst Du nicht Gefahr, dem Zauber der süßen Welpen zu erlegen).
Solche Besuche geben Dir einen Eindruck vom Züchter als Peron selbst, von Umfeld, wie seine Hunde und Welpen gehalten werden. Im besten Fall hast Du die Möglichkeit beide Elterntiere kennenzulernen. Du kannst das Sozialverhalten der Elterntiere beobachten. Gerade die Hündin ist an der Stelle sehr wichtig. Ihr Verhalten gegenüber dem Menschen und Ihrer Umwelt ist maßgebend für das Verhalten der Welpen später, da die Knöpfe von der Mama lernen und geprägt werden. Heißt im Klartext, ist die Mutter ängstlich, verbellt alles was bei 1 nicht auf dem Baum ist, verkriecht sich in die letzte Ecke bis hin zu aggressiven Anzeichen: FINGER WEG! Ab nach Hause, nächsten Züchter besuchen!
Wenn die Möglichkeit besteht, guck Dir das Welpenzimmer an. Je mehr Liebe im Details Du dort vorfinden, desto mehr kannst Du davon ableiten, welche Liebe und Zuwendung die Welpen bei Ihrem Züchter erfahren werden.
Stell dem Züchter Fragen! Ein Züchter der nichts zu verbergen hat, wird sich über Deine Fragen freuen, und Diese gerne beantworten. Das zeigt dem Züchter ebenso, dass du dir Gedanken machst, und nicht den nächstbesten Welpen haben willst, nur weil Du es Dir so in den Kopf gesetzt hast. Fragt Ihn nach verschiedenen Tests der Eltern und lass Dir Diese ggfls. auch zeigen. Wie gesagt, wer nichts zu verheimlichen hat, macht das Gerne. Ich persönlich liebe solche zukünftigen Welpen Eltern, denn es sagt mir, dass sie auch wirklich gründlich mit der „Anschaffung“ eines Hundes auseinandergesetzt haben, und nicht aus einer „Laune“ heraus agieren. Für alle Interessenten, die sich Rassen ausgesucht haben, die mit dem Gehör „Probleme“ haben können, fragt ob die Eltern EAP Tests (Hörtests) haben, und ob auch die Welpen einem solchen Test vor Abgabe unterzogen werden.
Eine objektive Diagnose der einseitigen oder beidseitigen Taubheit kann nur mittels der Audiometrie gestellt werden. Bei selbstgemachten Geräuschen wie Klatschen oder Stampfen nehmen die tauben Tiere durch Erschütterungen und Luftzüge wahr, da die restlichen Sinne zum Ausgleich des fehlenden Gehörs stärker genutzt und sensibilisiert werden. Also lass Dir bitte nicht ein A für ein U verkaufen! Eine einseitige Taubheit kann kaum durch das Verhalten in der Gruppe alleine festgestellt werden. Bitte lasst Euch sich nicht abspeisen mit Aussagen wie „ich habe meine eigene Methode“, „ich merke das“, „ich lasse die armen Welpen nicht sedieren“… Sorry, alles absoluter Schwachsinn! Bei einem solchen Test werden über 2.000 Töne in unterschiedlichen Frequenzen an das Gehör des Tieres gesendet. NUR dieser Test bringt Gewissheit. Nichts anderes! Lass Dir da bitte nichts anderes einreden!
Ein guter Züchter interessiert sich für Dein Lebensumstände, deine vorhandenen oder nicht vorhandenen Erfahrungen mit Hunden, Deine „Wünsche“ an das neue Familienmitglied. Er wird deine Wünsche bestenfalls bei der Geschlechtsauswahl berücksichtigen, ansonsten wird er Dir den Welpen „zuteilen“, wo er denkt, dass er zu Dir passt. Hört sich im ersten Moment komisch an, und man möchte doch „mitentscheiden“. Glaub mir, ein wirklich guter Züchter, der Dich und seine Welpen kennt, hat eine hervorragende „Nase“, und führt immer das passende Match zusammen!
Nichts ist schlimmer, als z.B. einem Erst Hund-Interessenten, den „Draufgänger“ vorm Herrn aus dem Wurf zu geben. Auch bei Hunden gibt es sozusagen die Extrovertierten und die Introvertierten. Den Draufgänger, der der immer ganz vorne mit dabei ist, und dann die, die im Mittelfeld mitspielen, bis hin zu denen, die einfach ruhiger, chilliger und zurückhaltender sind.
Frag deinen Züchter, was er der Hündin in der Trächtigkeit füttert und auch während die Hündin Ihre Welpen säugt. Ein normales „Futtermittel“, deckt nicht einmal annähernd den Bedarf der Hündin und der Welpen! Eine Hündin ist wie ein Hochleistungssportler zu sehen! Die Welpen zehren an Ihr, und das nicht zu knapp. Und um es zu verdeutlichen, wir reden hier nicht über die Zeit nach der Geburt. Auch während der Trächtigkeit, brauchen die kleinen Knöpfe alles, um Ihr Skelett und alles was dazu gehört zu bilden. Findet hier eine Unterversorgung statt, zahlst Du es später mit einem Hund an deiner Seite, der deinen Tierarzt beim Vornamen begrüßt!
Frag, was der Züchter alles mit den Welpen macht. Das heißt im Klartext, welchen äußeren Reizen werden die Welpen ausgesetzt? Nehmen sie am Familiengeschehen teil oder sind sie total abgeschottet von der Außenwelt? Wie sieht es mit Autofahren aus? Spielzeuge, Welpen Auslauf, verschiedenen Untergründe… Die Liste kann ich hier bis gefühlt in die Unendlichkeit fortführen. Je mehr der Welpe kennenlernt, desto besser für sein späteres Leben und somit für DICH! Das was der Züchter in dieser Zeit leistet, ist für DICH im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar für dein Zusammenleben mit dem Hund später. Unterschätze das bitte nicht!
Ein kleiner Tipp am Rande! Wenn DEIN Bauchgefühle ein Veto ins Spiel bringt, HÖRT BITTE drauf! Der Bauch meldet sich nicht ohne Grund und hat immer Recht.
So, zurück zum Züchter. Wenn der Bauch und der Rest ja schreien, dann kann es losgehen. Der Züchter wird Dich informieren, wann er die Welpen erwartet. In Zeiten von WhatsApp und Co, ist es ein Leichtes, die Welpen Eltern auf diese aufregende Reise mitzunehmen. Ich poste dort ab dem ersten Tag, denn es sind aufregende Momente, die ich den Welpen Eltern nicht vorenthalten möchte.
Im Alter von 3-4 Wochen können die Welpen in der Regel ersten Besuch empfangen. Dann ist der Züchter meist auch in der Lage, Dir den für Dich passenden Welpen zu empfehlen.
Vielleicht kannst Du deinen Welpen auch mehrmals besuchen, seid aber bitte nicht enttäuscht, wenn der Züchter dies nicht zeitlich abbilden kann. Es gibt ja noch weitere Welpen Eltern und je älter die Welpen werden und abhängig natürlich von der Wurfgröße, desto mehr Arbeit hat der Züchter. Und auch einem Züchter stehen nur 24h am Tag zur Verfügung, und es ist wirklich ein Fulltime-Job.
Ich möchte ein weiteres Thema ansprechen, ein Wichtiges! Der Kaufpreis!
Die Preisspannen bei Welpen unterschiedlichster Rassen sind von – bis.
In meiner Zeit als Pferdezüchter hatten wir immer den Spruch „Einer bekommt das Geld. Der Züchter oder der Tierarzt“.
Diesen Satz kann man auch auf die Hunde 1:1 umlegen und zum Tierarzt noch den Hundetrainer hinzufügen.
Ein guter Züchter investiert in seine Zuchttiere, investiert in verschiedenste Untersuchungen der Elterntiere und der Welpen. Er investiert in seine Welpen, deren Futter, deren Wohlergeben. Ein seriöser Züchter macht einen wunderbaren Job, und wenn man es mal auf die Stunden umrechnet, vorher alle Kosten abzieht, dann bin ich nicht einmal sicher, ob er den Mindestlohn pro Stunde erzielt.
Es handelt sich um ein „Invest“ in Ihr neues Familienmitglied. Vergessen Sie das nicht. Der Preis sollte nie im Vordergrund stehen und kriegsentscheidend sein. Spare eher noch ein wenig, oder „verkneif“ dir das ein oder andere „Essengehen“. Es lohnt sich, glaube es mir hier bitte an der Stelle.
Wie oft hast Du Etwas „billig“ gekauft, und am Ende festgestellt es war ein „Fehlkauf“.
Ein gut sozialisierter Welpe, einer der aus einer guten „Stube“ kommt, ist unbezahlbar!
Ein guter Züchter wird einen Kaufvertrag mit Dir schließen, wenn er seine Welpen liebt, wird er auf ein Rückgaberecht oder Vorkaufsrecht bestehen. Das heißt, dass er den Welpen immer und zu jeder Zeit zurücknimmt, wenn es Dir aus welchem Grund auch immer unmöglich ist ihn zu behalten.
Ein guter Züchter hat auch nach der Abholung des Welpens noch Kontakt mit Dir, steht Dir mit Rat und Tat zur Seite. Klar gibt es einen Moment, an dem Ihr alleine „marschieren“ müsst. Er kann Dir nicht alles abnehmen, aber er kann Dir Ratschläge und Hinweise geben.

Übernahme eines erwachsenen Hundes, aus dem Tierheim oder Tierschutz
Vorüberlegungen:
Im Gegensatz zur Adoption eines Welpen, den man noch problemloser an seinen Alltag anpassen kann, stellt die Übernahme eines bereits erwachsenen Hundes viele Halter oft nochmal vor besondere Herausforderungen.
Jeder zukünftige Halter eines Tierschutzhundes sollte sich darüber bewusst sein, dass jeder Hund zwischen einem und drei Monaten Zeit benötigt, um in seinem neuen Zuhause wirklich anzukommen. Die wenigsten Hunde schaffen es, sich von Tag eins an der neuen Umgebung anzupassen.
Bei ausgewachsenen Hunden ist ebenfalls zu bedenken, dass sie bereits einen gefestigten Charakter mit eventuell schlechten Erfahrungen oder mangelnder Sozialisierung aufweisen. Besonders bei ehemaligen Straßenhunden oder solchen, die aus Tötungsstationen im Ausland kommen, muss unter Umständen damit gerechnet werden, dass die Anpassung an ihre neue Umwelt durchaus sehr viel Zeit und Arbeit in Anspruch nehmen kann. Nicht selten sind genau diese Hunde zu Beginn maßlos überfordert mit allen neuen Reizen, derer sie konfrontiert werden. Das Aufarbeiten einer unzureichenden Sozialisierung oder schlechter Erfahrungen benötigt nicht selten professionelle Unterstützung im Sinne von Hundetrainern, Verhaltensberatern oder Hundepsychologen, was durchaus teuer werden kann. Es sollte daher von jedem im Vorfeld gut überlegt werden, ob sowohl Zeit, als auch finanzielle Mittel aufgebracht werden könnten, um den Hund angemessen unterstützen zu können. Viele Hunde aus dem Auslandstierschutz (insbesondere ehemalige Straßenhunde) sollten daher in erfahrende Hände - kein Hund wird sich aus purer Dankbarkeit seiner neuen Umwelt problemlos anpassen.
Des Weiteren sollte sich auch jeder Adoptierende genau darüber im Klaren sein, welche Erwartungen an das neue Familienmitglied gestellt werden. Für diejenigen, die auf einen artgenossenverträglichen, sportlichen und umweltneutralen Begleiter im Alltag hoffen, denen könnte bei der Übernahme eines Hundes aus dem Auslandstierschutz eine Enttäuschung bevorstehen. Auch das Laufen an lockerer oder ohne Leine darf hierbei nicht von Beginn an vorausgesetzt werden (bei manchen Hunden ist das Ableinen niemals möglich). Es ist durchaus möglich, dass Hunde mit einer gewissen Vorerfahrung Verhaltensweisen mitbringen, die sich auch mit professioneller Hilfe nur sehr schleppend bis gar nicht „löschen“ lassen. Auch hierfür muss der neue Halter ein hohes Maß an Akzeptanz bereit sein aufzubringen.
Auch eventuelle Vorerkrankungen, Allergien, Futtermittelunverträglichkeiten und Gelenkprobleme sind Themen, mit denen man sich bei der Adoption eines erwachsenen Hundes nicht selten auseinandersetzen muss. Ebenso sind regelmäßige Tierarztrechnungen Kosten, die neben Futter, Hundesteuer, Training und der Standardausstattung aufgebracht werden müssen.
Woran erkennt man ein gutes Tierheim/ TSV:
Sowohl Tierheime, als auch Auslandstierschutzvereine beschreiben ihre zu vermittelnden Hunde oft über kurze Texte auf ihren Homepages, die sich neben den Bildern der Tiere finden lassen. Es ist nicht nur wichtig, sich diese Texte komplett durchzulesen, sondern gegebenenfalls auch zwischen den Zeilen zu lesen.
Es ist unwahrscheinlich, dass ein Tierschutzhund ohne jede Verhaltensbaustelle ins neue Zuhause kommt. 
Oft finden sich auf den Seiten der Tierschutzvereine jedoch eine Vielzahl an beschönigenden Texten, die weit von der Realität abweichen. 

(= => mögliche Übersetzung)
geht zügig an der Leine = zieht wie ein Ochse
etwas zurückhaltend/ muss noch auftauen = unsicherer - ängstlicher Hund, der nichtausreichend sozialisiert wurde
teilweise misstrauisch = territoriale Tendenzen, die ein Empfangen von Besuch irgendwann gefährlich werden lassen können, wenn nicht gegengearbeitet wird
artgenossenverträglich nach Sympathie = sexuellmotivierte Aggressionsform, wahrscheinlich schwer zu vergesellschaften
Gewissenhaft arbeitende Tierheime legen Wert auf eine Vorkontrolle im neuen Zuhause und bestehen auf mehrere Termine, bei denen der neue Halter den Hund in diversen Situationen kennenlernen kann. Das ist durchaus sinnvoll, da hierbei nochmal genau reflektiert werden kann, ob das Tier wirklich in den Alltag passt und ob sich eventuelle Verhaltensbaustellen zugetraut werden.
Die Aufklärung über gesundheitliche Faktoren, rassespezifische und charakterliche Eigenschaften und den Umgang damit sollte jedes gute Tierheim leisen können.
Möglichkeiten der Übernahme von Auslandstierschutzhunden:

- Im Internet „bestellen“ -> Transporter auf Raststätte
Es ist dringend davon abzuraten, sich einen Hund wie beim Onlineshopping nur anhand von einer kurzen Beschreibung und eines Fotos im Internet auszusuchen. Nicht selten kommt es hierbei vor, dass die Adoptanten im Anschluss einen komplett traumatisierten Hund mit diversen Verhaltensproblemen auf einer Autobahnraststätte entgegennehmen, anschließend damit alleingelassen werden und häufig überfordert damit sind. Insbesondere dieser Weg der Übernahme erfordert im Anschluss häufig professionelle Hilfe und sehr viel Zeit und Management, um den Hunden einen einigermaßen erträglichen Alltag zu ermöglichen.
Pflegestelle
Möchte man einen Hund aus dem Auslandstierschutz übernehmen, ist es absolut sinnvoll, sich einen Tierschutzverein zu suchen, der innerhalb Deutschlands Pflegestellen hat. Dies sind häufig Privatpersonen, die die Tiere solange betreuen, bis sie vermittelt werden. Der Vorteil hierbei ist die Möglichkeit, den Hund im Vorfeld kennenlernen zu können, um sich ein realistisches Bild von ihm machen zu können. Wie in gewissenhaft arbeitenden Tierheimen sollten wenigstens 3 Besuche ermöglicht werden, um den Hund in diversen Situationen einschätzen zu lernen.
Tipps die mir wirklich am Herzen liegen
Lerne Geduld! Von der Fixen Idee, ein Hund soll in Dein Leben, bis zur Umsetzung, sollte ein wenig Zeit verstreichen! Zeit sich klar zu werden, ob man sich der Verantwortung und der Tragweite einen Hund in sein Leben und somit in seiner Familie aufzunehmen gewachsen ist, Zeit sich über die passende Hunderasse zu informieren, Zeit sich über evtl. Begleiterscheinungen in Form von Krankheiten genauestens zu informieren, Zeit den passenden und vor allem richtigen Züchter zu finden.
Vergesse bitte nie, ein Hund kann durchaus 10-15 Jahre und sogar älter werden. Das sollte gut überlegt sein in alle Richtungen.
Dein Leben wird sich grundlegend ändern. Ein weiteres Familienmitglied, welches integriert werden will und muss, auf welches man Rücksicht nehmen muss, welches wie Du auch Bedürfnisse hat.
Ich sage immer, einen Welpen aufzunehmen ist die gleiche weitreichende Entscheidung wie sich für ein Kind zu entscheiden. Beide sich schutzbedürftig, beide brauchen Zuneigung, beide müssen viel lernen, beide durchlaufen verschiedenen Lebensphasen- und abschnitte. Hierfür muss alles vorbereitet sein, Du müssen bereit sein – aus vollem Herzen!
Und zu guter Letzt: Begegne Deinem Hund immer mit Liebe und Respekt. Kein Hund macht etwas aus Boshaftigkeit oder mit böswilliger Absicht. Wesenszüge die wir Menschen leider zu teilen haben, sind Tieren gänzlich fremd. Die Kommunikation zwischen Tier und Mensch kann unterschiedlicher nicht sein, und führt dadurch zu Missverständnissen bis hin zu fatalen Fehlern / Unfällen. Lerne deinen Hund zu „lesen“.
Stell Dir vor, Du sprichst Englisch und dein Hund Französisch. Egal wie viel Ihr miteinander redet, Ihr versteht euch gegenseitig nicht! Also, geht gemeinsam los, und lasst Euch von einen guten, erfahrenen, sovereign agierenden Trainer zeigen, wie Ihr eine gemeinsame Sprache entwickelt.
Wenn Dir das gelingt, hast du DEINEN Freund fürs Leben, welcher durch Loyalität, Liebe, Respekt und absolutes Vertrauen dein Leben sowas an bereichert, Du machst Dir kein Bild!
Und nun wünsche ich Dir die Beste Zeit deines Lebens mit deinem HUND!

Admin - 21:59 @ Allgemein, Nicht so schön | Kommentar hinzufügen

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