Der Einzug eines Welpen ins neue Zuhause ist ein ganz besonderer Moment – für Mensch und Hund. Alles ist neu: Gerüche, Geräusche, Gesichter, die Umgebung. Für den kleinen Vierbeiner ist das eine aufregende, aber auch sehr herausfordernde Zeit. Gerade in den ersten Tagen braucht er vor allem eines: Sicherheit, Stabilität und möglichst wenig zusätzliche Veränderungen.
Und genau deshalb möchte ich heute ein Thema ansprechen, das vielen neuen Hundebesitzern oft nicht bewusst ist – aber für die Gesundheit des Welpen eine große Rolle spielt: die plötzliche Umstellung des Futters.
Warum der Darm so empfindlich reagiert
Ein Welpe hat ein noch sehr empfindliches Verdauungssystem. Die sogenannte Darmflora, also die guten Bakterien, die für eine gesunde Verdauung zuständig sind, befindet sich im Aufbau und ist leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wenn nun das Futter – also die Zusammensetzung, Konsistenz, der Fett- und Eiweißgehalt – plötzlich komplett anders ist als beim Züchter, kann das für den kleinen Hundekörper eine regelrechte „Schockreaktion“ bedeuten.
Typische Reaktionen sind:
Durchfall oder breiiger Kot
Blähungen
Appetitlosigkeit
Erbrechen
Ausschlag / kleine Pusteln
Unwohlsein oder allgemeiner Stress
Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann in diesem sensiblen Alter auch gefährlich werden, da der Welpe sehr schnell austrocknen oder wichtige Nährstoffe nicht richtig aufnehmen kann.
Der Darm – das Zentrum des Immunsystems
Was viele nicht wissen: Ein Großteil des Immunsystems sitzt im Darm. Wenn dieser gestört ist, hat das Auswirkungen auf die gesamte Abwehrkraft des Körpers. Besonders im ersten Lebensjahr, wenn sich das Immunsystem erst aufbaut, ist eine gesunde, stabile Darmflora deshalb extrem wichtig.
Eine plötzliche Futterumstellung kann diesen Aufbau erheblich stören – und so anfälliger machen für Infekte, Hautprobleme oder Allergien.
Was Trockenfutter zusätzlich erschwert
Viele Welpen bekommen beim Züchter frisches Futter oder hochwertiges Nassfutter. Wird dann beim Einzug sofort auf Trockenfutter umgestellt, kommen weitere Herausforderungen hinzu:
Trockenfutter enthält kaum Feuchtigkeit – das belastet die Nieren und erschwert die Verdauung.
Oft sind viele versteckte Füllstoffe, synthetische Zusätze oder Zucker enthalten, an die der Welpe nicht gewöhnt ist.
Der Welpe muss deutlich mehr trinken – was viele kleine Hunde noch nicht zuverlässig tun.
Auch hier kann es schnell zu Verdauungsproblemen, Dehydrierung oder Unverträglichkeiten kommen.
Meine persönliche Empfehlung
Ich persönlich empfehle, im ersten Lebensjahr des Welpen möglichst keine Futterumstellung vorzunehmen, wenn es sich vermeiden lässt. Gerade in dieser prägenden Entwicklungszeit ist es wichtig, dem kleinen Körper Ruhe, Stabilität und eine gesunde Grundlage zu geben. Wenn das bisherige Futter gut vertragen wurde, spricht nichts dagegen, es erst einmal beizubehalten.
Falls du doch später etwas ändern möchtest – sei es aus praktischen Gründen oder weil du dich für eine andere Fütterungsform interessierst –, dann bitte langsam und schrittweise. Eine Umstellung über 7 bis 10 Tage hat sich bewährt: Jeden Tag ein bisschen mehr vom neuen Futter, ein bisschen weniger vom alten. So hat der Verdauungstrakt Zeit, sich anzupassen.
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