Seit über 4000 Jahren werden Vitalpilze zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten eingesetzt. Pilze faszinieren durch ihre Fähigkeit, zu recyceln, zu regulieren und zu transformieren, und gehören neben Algen und Bakterien zu den ältesten Lebewesen der Erde. Mit etwa 1,5 Millionen Arten bilden Pilze ein eigenes biologisches Reich, das sich durch einen eigenständigen Stoffwechsel und die Fähigkeit zur Aufnahme organischer Nahrung auszeichnet.

Aufbau und Funktion von Pilzen

Hyphen sind die fadenförmigen Zellen von Pilzen, die Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Das Myzel, das Geflecht der Hyphen, ist für die osmotische Nahrungsaufnahme verantwortlich. Die Hyphen scheiden Enzyme aus, die organische Materie zersetzen und die Nährstoffe absorbieren. Der sichtbare Teil des Pilzes, der Fruchtkörper, ist das Fortpflanzungsorgan mehrzelliger Pilze.

Pilze können je nach Lebensweise in verschiedene Gruppen eingeteilt werden:

• Saprophyten: Sie zersetzen tote organische Materie, wie Holz, und führen die Nährstoffe in den Boden zurück.
• Symbionten: Sie leben in enger Gemeinschaft mit Bäumen, indem ihr Myzel mit den Wurzeln der Pflanzen wächst.
• Parasitäre Pilze: Sie befallen lebende Pflanzen oder Bäume und ziehen Energie aus ihnen.

Die vielseitigen Wirkungen von Vitalpilzen

Vitalpilze bieten ein breites Spektrum an Anwendungen:

• Sie wirken pharmakologisch und energetisch.
• Sie dienen als Nahrungsmittel und werden für die Fermentation von Produkten wie Alkohol, Milchprodukten und Backwaren verwendet.
• Einige Pilze, wie Penicillin, sind essenzielle Antibiotika, andere werden als Heilpilze genutzt.

Inhaltsstoffe und ihre Wirkung

Pilze enthalten wertvolle Substanzen, darunter:

• Vitamine der B-Gruppe, D und E
• Aminosäuren und Spurenelemente wie Selen und Folsäure
• Adenosin, ein Grundbaustein der DNA
• Enzyme zur Unterstützung von Verdauung und Entgiftung
• Triterpene und Glykoproteine, die Knochen und Knorpel stärken

Diese Inhaltsstoffe wirken regulierend, ausgleichend und fördern die Gesundheit.

Heilpilze und ihre Anwendung bei Tieren

Die Mykotherapie nutzt verschiedene Heilpilze, die gezielt bei Tieren eingesetzt werden:

• Reishi (Ganoderma lucidum): Unterstützt das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend und entgiftend. Ideal bei Allergien, Leberproblemen oder altersbedingten Beschwerden.
• Shiitake (Lentinula edodes): Fördert die Darmgesundheit, hilft bei Verdauungsstörungen und stärkt das Herz-Kreislauf-System.
• Cordyceps (Cordyceps sinensis): Unterstützt die Lunge und die Nieren, verbessert die Ausdauer und hilft bei chronischer Erschöpfung.
• Hericium (Hericium erinaceus): Fördert die Regeneration der Nerven, wirkt beruhigend und unterstützt bei Magen-Darm-Beschwerden.
• Maitake (Grifola frondosa): Hilft bei Stoffwechselproblemen, reguliert den Blutzuckerspiegel und stärkt das Immunsystem.
• Chaga (Inonotus obliquus): Wirkt antioxidativ, unterstützt die Leberfunktion und stärkt die Abwehrkräfte.
• Agaricus blazei murrill (ABM): Fördert die Immunabwehr und wird bei Tumorerkrankungen unterstützend eingesetzt.

Die Anwendung erfolgt meist in Form von Pulver, Kapseln oder Extrakten. Die Dosierung wird individuell an die Größe, das Gewicht und den Gesundheitszustand des Tieres angepasst. Ein langsames Einschleichen der Pilze minimiert Erstreaktionen wie Durchfall, Erbrechen oder Juckreiz.

Qualität und Dosierung von Pilzpräparaten

Die Wirksamkeit von Pilzpulvern hängt von verschiedenen Faktoren ab:

• Entwicklungsstadium des Pilzes (Myzel, Fruchtkörper, Sporen)
• Anbau- und Verarbeitungsbedingungen
• Lagerung und Zusammensetzung des Pulvers

Für optimale Ergebnisse sollte auf hochwertige Bioqualität geachtet werden, vorzugsweise aus deutschem Anbau.

Vorsichtsmaßnahmen

Besondere Vorsicht ist bei alten Hunden oder Tieren mit Leberproblemen geboten. Wechselwirkungen mit Medikamenten wie Blutverdünnern, Antiepileptika oder Immunsuppressiva sollten unbedingt beachtet werden. Manche Präparate, wie Heilerde oder Enzyme, erfordern eine zeitversetzte Einnahme.

Ein ausgebildeter Mykotherapeut kann dabei helfen, die richtigen Heilpilze auszuwählen und sicher anzuwenden, um die Gesundheit und Lebensqualität der Tiere zu fördern.