oder was sind Haplotypen?

DLA-Gene (DLA-DRB1, DLA-DQA1, DLA-DQB1) sind ein zentraler Bestandteil des Immunsystems und spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, den Körper in der ersten Phase der Immunabwehr zu schützen. Diese Gene helfen dabei, Viren, Bakterien und andere Eindringlinge zu erkennen und abzuwehren.

Allerdings können DLA-Gene auch eine Schattenseite haben: Sie stehen im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen bei Hunden. Dabei greift das Immunsystem fälschlicherweise den eigenen Körper an und schädigt ihn.

Ein Grund für solche Probleme kann eine geringe genetische Vielfalt in den DLA-Genen sein. Ohne ausreichende Variabilität fällt es dem Immunsystem schwer, sich an unterschiedliche Gefahren anzupassen. Eine hohe Vielfalt hingegen stärkt die Immunabwehr und hilft Hunden, gesund zu bleiben.

Hier ein Beispiel um es zu verdeutlichen:

Wenn diese beiden Hunde miteinander verpaart würden, erhielten die Nachkommen ein breites genetisches Fundament, das sie gut auf ihr Leben vorbereitet. Dabei gibt jedes Elterntier stets eine seiner Haplotypengruppen an die Welpen weiter.

Und nun mal TRANSPARENZ an der Stelle! Bei der DLA-Testung zweier meiner Hunde hat sich gezeigt, dass beide Hunde identische DLA-Haplotypen besitzen. Deshalb steht für mich fest, dass ich diese beiden Hunde nicht miteinander verpaaren werde. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Nachzucht später gesundheitliche Probleme entwickelt, ist einfach zu hoch.

Interessanterweise weisen beide Hunde auf dem Papier in den ersten fünf Generationen nahezu vollständig unterschiedliche Ahnenlinien auf. Dennoch hat die DLA-Bestimmung ergeben, dass sie dieselben Haplotypengruppen teilen. Würde man die Verpaarung allein auf Basis der Ahnenlinie vornehmen, könnten einige Welpen gesundheitliche Herausforderungen im Laufe ihres Lebens haben.

Dieses Testergebnis zeigt, wie wichtig es ist, moderne genetische Untersuchungen in die Zuchtplanung einzubeziehen. Die Zucht gesunder und widerstandsfähiger Hunde hängt heute weniger von den Ahnen auf dem Papier ab, sondern vielmehr davon, wie gut wir die genetische Vielfalt und das Immunsystem unserer Hunde verstehen und fördern.

Ich bin unendlich dankbar, dass ich diese Tests gemacht habe, denn der Gedanke, dass Welpen aus meiner Zucht mit Leid und Schmerz leben müssten, wäre für mich einfach unerträglich.

Mehr Vielfalt bedeutet stärkere Nachkommen

Bei der Fortpflanzung gibt jedes Elternteil eine Gruppe von DLA-Genen, die sogenannten Haplotypen, an die Nachkommen weiter. Wenn zwei Hunde mit sehr unterschiedlichen DLA-Genen verpaart werden, erhalten die Welpen ein breites genetisches „Rüstzeug“, das sie besser auf die Herausforderungen des Lebens vorbereitet.

Diese Vielfalt ist nicht nur für das Immunsystem wichtig. Studien zeigen, dass Tiere – wie Menschen, Mäuse oder Vögel – oft instinktiv Partner wählen, deren Gene sich von den eigenen unterscheiden. Dieser „Heterozygotenvorteil“ sorgt dafür, dass die Nachkommen gesünder und widerstandsfähiger sind.

In der Hundezucht übernimmt jedoch der Mensch die Wahl der Partner. Das macht es umso wichtiger, bewusst darauf zu achten, genetische Vielfalt zu fördern. So können wir unseren Hunden die besten Voraussetzungen für ein gesundes Leben bieten.

DLA-Gene und ihre Bedeutung in der Zucht

Die Kombinationen der DLA-Gene geben uns wertvolle Hinweise: Sie stehen nicht nur für ein gut funktionierendes Immunsystem, sondern können auch auf Risiken für Autoimmunerkrankungen hinweisen. Deshalb ist es sinnvoll, DLA-Gene in die Zuchtplanung einzubeziehen – zusammen mit anderen wichtigen Faktoren.

Nur ein vielfältig ausgestattetes Immunsystem kann flexibel auf Umweltveränderungen reagieren. Eine bewusste Förderung der genetischen Vielfalt hilft dabei, gesündere, robustere Hunde für die Zukunft zu züchten.