Alle Fotos: National Geographic.
Sobald die Deckung erfolgt ist, wandern die Spermien, die etwa eine Woche im weiblichen Fortpflanzungstrakt lebensfähig bleiben, durch den Muttermund und die Gebärmutterhöhle nach oben.
Erst nach einer 5 bis 8 Stunden dauernden Reise durch die Gebärmutter erlangen die Spermien ihre volle Befruchtungsfähigkeit.
Anschließend beginnt die faszinierende Entwicklung der befruchteten Eizellen, aus denen schließlich kleine Hundewelpen entstehen.
1. Tag
Die in der Eileiterampulle befruchteten Eizellen bewegen sich vom Eileiter in Richtung Gebärmutter. Die Befruchtung einer Eizelle nimmt etwa 20 Minuten in Anspruch, bis das Spermium die Schutzhülle der Eizelle, die sogenannte Zona pellucida, durchdringt.
Nach der Befruchtung beginnen die Eizellen, sich täglich zu teilen, und entwickeln sich zu sogenannten Morulae (Maulbeerkeime).
Gleichzeitig bereitet sich die Gebärmutterschleimhaut darauf vor, die befruchteten Eizellen aufzunehmen.
8.-15. Tag
Am achten Tag entwickeln sich die Maulbeerkeime zu Blastozysten, ab diesem Zeitpunkt spricht man von "Embryonen". Innerhalb der Blastozysten beginnt durch die sogenannten Trophektodermzellen bereits die Bildung der Plazenta.
Zwischen dem achten und fünfzehnten Tag nach der Befruchtung erreichen die Embryonen die Gebärmutter.
Am 13. bis 15. Tag schlüpft die Blastozyste aus ihrer schützenden Hülle, der Zona Pellucida, um weiter wachsen zu können und die Implantation in die Gebärmutterschleimhaut, also die Kontaktaufnahme mit der Mutter, zu ermöglichen.
16. Tag
In der Gebärmutter liegen die sich weiterhin teilenden Embryonen zunächst etwa 5 bis 7 Tage frei. Anschließend verteilen sie sich gleichmäßig in den Gebärmutterhörnern, den sogenannten Implantationskammern.
Die Gebärmutterhörner sind schlauchartige Fortsätze der Gebärmutter, in denen die Welpen den größten Teil der Trächtigkeit verbringen.
Bereits am 16. Tag entwickeln sich die ersten Anlagen des Gehirns.
19. Tag
Zwischen dem 18. und 20. Tag erfolgt die Einnistung der Embryonen in die Gebärmutterschleimhaut, und die Entwicklung der Plazenta beginnt.
Der Hormonhaushalt und der Stoffwechsel der Hündin passen sich nun den neuen Anforderungen an. Dabei können sich auch ihr Verhalten und ihre Gewohnheiten verändern: Sie schläft häufig mehr, frisst entweder vermehrt oder zeitweise gar nicht, und es kann zu Übelkeit oder Erbrechen kommen. Zudem zeigt sich die Hündin in dieser Phase oft besonders anhänglich.
20. Tag
Ab jetzt hat jeder Embryo seinen festen Platz in der Gebärmutter. Der Kopf beginnt sich zu entwickeln, und kleine Knospen, aus denen später die Vorderbeine entstehen, werden sichtbar (Tag 22). Einen Tag später bilden sich die Knospen für die Hinterbeine sowie die ersten Anzeichen der Augen, die Riemenbögen, der Herzwulst und die Urwirbel (Tag 20).
Der Embryo neigt den Kopf nach vorne und nimmt die klassische Fötusstellung ein. Zunächst entsteht das Neuralrohr, aus dem später das Gehirn und das Rückenmark hervorgehen. Gleichzeitig bilden sich die inneren Organe, die fötale Durchblutung entwickelt sich, und das Herz beginnt zu schlagen.
25. Tag
Mit 25 Tagen haben die Embryonen etwa die Größe einer Walnuss erreicht. Am 26. Tag beginnen sich die Ohren zu entwickeln, während sich am 27. Tag die Augenhüllen und die ersten Tasthaare bilden. Beine, Pfoten und sogar die noch schwimmhäutigen Zehen sind nun deutlich sichtbar.
In dieser Entwicklungsphase sind die Föten besonders empfindlich gegenüber Störungen oder Schäden. Daher ist es wichtig, die Hündin sorgfältig zu schützen und gut zu betreuen.
28. Tag
Um den 28. Tag ist die Bildung der Plazenta abgeschlossen. Sterben Fruchtanlagen bis zu diesem Zeitpunkt ab, werden sie in der Regel unauffällig resorbiert. Am Ende der Embryonalperiode sind beim Hund alle wichtigen Organsysteme in ihrer Grundstruktur angelegt, die grundlegende Körperform ist erkennbar, und die Gesichter beginnen sich auszuprägen. Gleichzeitig werden die Nervenstränge im Rückenmark gebildet.
Ab diesem Zeitpunkt spricht man nicht mehr von einem Embryo, sondern von einem Fötus. Der Herzschlag der Föten kann von geübten Personen wahrgenommen werden. Besonders zwischen dem 24. und 28. Tag der Trächtigkeit sind die 1 bis 2 cm großen Fruchtanlagen als kugelförmige Wölbungen durch erfahrene Geburtshelfer tastbar.
Die Ernährung der Hündin wird nun an die steigenden Anforderungen angepasst, insbesondere durch eine erhöhte Proteinzufuhr. Anstrengende Aktivitäten wie Sport oder Besuche werden in dieser Phase vermieden, um die Gesundheit der Hündin und ihrer Föten zu schützen.
30. Tag
Die babyblau schimmernde Hülle über den Augen schützt das sich entwickelnde Sehorgan.
Eine Trächtigkeit kann nun per Ultraschall nachgewiesen werden. Zu diesem Zeitpunkt sind die Fruchtanlagen in der Regel gut sichtbar, jedoch noch zu klein, um die genaue Anzahl zu bestimmen. Oft tritt bei der Hündin ein zähflüssiger, klarer bis milchig-trüber Schleim aus – ein häufiges und sicheres Zeichen für eine Trächtigkeit.
Weitere Veränderungen werden sichtbar: Die weibliche Scham schwillt an, und die Zitzen der Hündin richten sich auf und verfärben sich rosa. Sie vermeidet es zunehmend, die Beine anzuziehen, da das Gewicht der Welpen zunimmt und sie sich drehen. Zudem kann die Hündin ein verstärktes Schlafbedürfnis zeigen.
Am 31. und 32. Tag durchlaufen die Föten eine besonders wichtige und empfindliche Entwicklungsphase. Dabei kommt es zum sogenannten Nabelbruch: Der Darm wird vorübergehend aus der Körperhöhle verlagert, um ein schnelleres Wachstum zu ermöglichen.
33. Tag
Die Gebärmutter zeigt zunächst ovale Fruchtampullen, die sich zwischen dem 33. und 35. Tag „zusammenfügen“ und sich zu länglichen Schläuchen entwickeln. Um den wachsenden Platzbedarf der Welpen zu bewältigen, beginnt die Gebärmutter, sich zu falten.
Wichtig: Bis etwa zum 35. Tag ist die Organogenese, also die Organbildung der Welpen, abgeschlossen. Bis zu diesem Zeitpunkt sind die Föten extrem empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie Medikamenten (einschließlich Wurmkuren), Impfungen, Röntgenstrahlen, Vitaminmangel oder -überschuss, Überhitzung (z. B. im Auto) und Umweltschadstoffen wie Düngemittel in Pfützen. Da der Fötus über die Nabelvene und -arterie direkt mit der Mutter verbunden ist, können solche Faktoren Fehlbildungen oder sogar den Tod der Föten verursachen.
Daher ist in dieser Phase besondere Sorgfalt im Umgang mit der Hündin erforderlich, um negative Einflüsse zu vermeiden.
Am 35. Tag sind die Augen und Ohren vollständig entwickelt, und die Finger der Föten sind voneinander getrennt.
38. Tag
Die Augenlider sind nun vollständig ausgebildet, und die Finger sind vollständig getrennt und gespreizt. Barthaare und Krallen beginnen sich zu entwickeln, ebenso die Form der Handplatte und die ersten Ansätze der Augenbrauen. Auch die Hautpigmentierung und die Fellfarbe nehmen Form an und sind bis zum 52. Tag abgeschlossen.
Die Föten sehen jetzt wie kleine Hunde aus, und das Geschlecht des Nachwuchses ist ab dem 35. Tag erkennbar. Sie sind inzwischen ziemlich widerstandsfähig gegenüber Entwicklungsstörungen. Die Föten wiegen etwa 6 Gramm und messen etwa 45 mm in der Länge. In dieser Phase wird die Hündin mit der Welpenbox vertraut gemacht. Die Mahlzeiten sollten nun auf 3 bis 4 kleinere Portionen aufgeteilt werden.
Die Brustwarzen der Hündin werden dunkler und vergrößern sich. Eine gute Muskulatur ist wichtig für eine reibungslose Geburt, daher sollte die Hündin weiterhin ausreichend Bewegung bekommen. Extreme Anstrengungen wie Joggen, Fahrradfahren oder Schwimmen in kaltem Wasser sollten jedoch vermieden werden. Bei Spaziergängen wird die Hündin möglicherweise etwas langsamer und zeigt weniger Interesse daran, mit anderen Hunden zu spielen. Sie schützt ihre Flanken und lässt fremde Hunde nicht mehr nahe an sich heran.
Aufgrund der zunehmenden Flüssigkeitsansammlung in der Gebärmutter ist der Herzschlag der Föten nun nicht mehr als zuverlässige Diagnosemethode einsetzbar.
Am 40. Tag wird der Darm wieder in die Körperhöhle zurückverlagert.
43. Tag
Das Bild zeigt einen Chihuahua-Welpen.
Das letzte Drittel der Schwangerschaft hat begonnen, und die Föten wachsen jetzt sehr schnell. Etwa 3/4 ihres gesamten Wachstums erfolgen in dieser Phase.
Bei einem durchschnittlich großen oder größeren Wurf kommt es zur Faltung der Gebärmutterhörner, was die äußeren Linien der Gebärmutter erheblich verändert. Diese Veränderung ist jedoch nicht sichtbar, wenn nur zwei oder drei Welpen vorhanden sind.
In den bisher noch knorpeligen Knochen der Föten beginnt die Verkalkung. Die Welpen können jetzt unter der Bauchdecke ertastet werden, lassen sich jedoch noch schwer zählen.
Die Haare am Bauch der Hündin beginnen auszufallen.
Es wird empfohlen, dass die Hündin nun keine rauen Spiele mit anderen Hunden spielt oder springt.
Durch eine Röntgenaufnahme lässt sich die Anzahl und Größe der Welpen bestimmen.
45. Tag
Das Bild zeigt einen kleinen Bullmastiff.
Der Fötus schwebt an der Nabelschnur, ähnlich wie ein Astronaut im Weltall, und bewegt sich frei in der mit Fruchtwasser gefüllten Blase, was ihn hervorragend vor Stößen schützt.
Sein Haarkleid ist noch spärlich, aber die endgültige Pigmentierung ist bereits abgeschlossen. Die Ohrmuscheln sind vollständig entwickelt, und auch typische Merkmale, wie das faltige Gesicht des Mastiffs, sind schon lange vor der Geburt erkennbar. Die Föten beginnen bereits im Mutterleib zu hecheln, um sich vor Überhitzung zu schützen, da ihnen die Schweißdrüsen fehlen.
Bei der Hündin sind eine Zunahme des Bauchumfangs, ein verdicktes Gesäuge und ein gesteigerter Appetit bemerkbar. Ihr Bauch wächst, und ihr Gesamtgewicht kann sich während der Trächtigkeit um 20 bis 30 % erhöhen.
56. Tag
Ab diesem Zeitpunkt können die Welpen sicher geboren werden, da die Lunge und andere wichtige Lebensfunktionen vollständig entwickelt und geburtsbereit sind.
Die Augenlider und Gehörgänge sind noch geschlossen.
Die letzten vier Tage in der Gebärmutter dienen der weiteren Ausprägung der Merkmale, und die Welpen nehmen nochmals erheblich an Gewicht zu.
Bereits jetzt sind die Welpen berührungsempfindlich und genießen es, wenn man der Hündin regelmäßig den Bauch streichelt.
Die Hündin hat weniger Hunger, was auf den Platzmangel im Bauch zurückzuführen ist. Sie widmet sich nun viel intensiver der Körperpflege. Ihre Zitzen schwellen weiter an, und es kann bereits zu einer ersten Milchproduktion kommen.
Die Hündin wird zunehmend unruhiger und beginnt, einen geeigneten Platz für die Geburt zu suchen.
Die Bewegungen der Welpen im Mutterleib sind deutlich spürbar, wenn man die flache Hand vorsichtig auf den Bauch der Hündin legt. Sie muss dabei vollkommen entspannt sein.
ab 60. Tag
Die Hündin wird zunehmend unruhig und zeigt Nestbauverhalten. Sie sucht nach einem geeigneten Platz für die Geburt, gräbt Höhlen, scharrt und hechelt. Es kann auch zu einer weißen Scheidenflüssigkeit kommen.
Anzeichen, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht:
Jetzt verstehst du, warum die Geburt und die Entstehung neuen Lebens oft als wahres Wunder bezeichnet werden. Es ist wirklich immer wieder erstaunlich, wie alles so harmonisch zusammenkommt, sodass in den meisten Fällen gesunde Welpen zur Welt kommen, die mit allem ausgestattet sind, was sie brauchen.
Ein Wurf kann oft 3–4 Tage auseinanderliegen, da die Eizellen nicht gleichzeitig befruchtungsfähig waren. Diese Zeitspanne erklärt viele Unterschiede, wie etwa beim Geburtsgewicht oder dem Zeitpunkt, an dem die Augen der Welpen sich öffnen. Einfach faszinierend, oder?
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