Ahnenverlustkoeffizient (AVK)

Ahnenverlustkoeffizient (AVK)

Der Ahnenverlustkoeffizient (AVK) gibt Aufschluss über die Vielfalt der Ahnen in einem Stammbaum. Ein Ahnenverlust liegt vor, wenn ein oder mehrere Ahnen in einer Ahnentafel mehrfach vorkommen.

Ein Pedigree enthält abhängig von der betrachteten Anzahl an Generationen eine festgelegte Anzahl möglicher Ahnen:  
- Bei 4 Generationen: 30 mögliche Ahnen  
- Bei 5 Generationen: 62 mögliche Ahnen  
- Bei 6 Generationen: 126 mögliche Ahnen  

Berechnung des AVK:
Für die Berechnung werden die doppelt vorkommenden Ahnen von der Gesamtzahl der möglichen Ahnen abgezogen. Die tatsächliche Anzahl der unterschiedlichen Ahnen wird dann durch die Anzahl der möglichen Ahnen geteilt. Das Ergebnis gibt den AVK in Prozent an.

Beispiel:
In einer Ahnentafel über 6 Generationen (126 mögliche Ahnen) tauchen 3 Ahnen doppelt auf. Das bedeutet, es gibt tatsächlich nur 123 verschiedene Ahnen.  
Der AVK wird berechnet als:  97,62\%

Bedeutung des AVK:
- Ein hoher AVK-Wert (nahe 100 %) spricht für eine hohe Vielfalt und einen geringen Ahnenverlust, was für eine niedrige Inzucht steht (positiv).  
- Ein niedriger AVK-Wert (deutlich unter 100 %) deutet auf einen hohen Ahnenverlust hin, was auf eine stärkere Inzucht schließen lässt (negativ).  

Warum ist der AVK wichtig?
Der Inzuchtkoeffizient (IK) allein betrachtet, gibt nur den Verwandtschaftsgrad zwischen den beiden Elterntieren an. Eine Verpaarung von zwei stark ingezüchteten Tieren aus voneinander unabhängigen Linien könnte einen IK von 0 % ergeben, obwohl beide Tiere für sich genommen genetisch wenig divers sind.

Durch die zusätzliche Berechnung des AVK erhält man ein vollständigeres Bild über die genetische Vielfalt der Ahnen.

Optimalwerte:
- **IK = 0 %** (keine Verwandtschaft zwischen den Elterntieren)  
- **AVK = 100 %** (kein Ahnenverlust, maximale Vielfalt)

Um die Berechnung in einer Datenbank nachvollziehen zu können, erfolgt die Standardberechnung des AVK über 5 Generationen. Der berechnete Prozentsatz gibt den Anteil der vorhandenen Ahnen an. 

 

Hier möchte ich Euch ein Beispiel zeigen, wie ein Pedigree mit einem "berechneten" IK und AVK aussehen kann

Bei dem hier ausgewählten Tier ergeben sich folgende "berechnete" Werte: 

Inzuchtkoeffizient (IK) über 5 Generationen: 9,375 %
Anzahl der einzigartigen Ahnen über 6 Generationen: 70 von 127 = 55,12 %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ehrlicherweise muss festgestellt werden, dass der Ahnenverlust und der errechnete Inzuchtkoeffizient (IK) in diesem Fall so hoch sind, dass dieses Tier aus der Perspektive der genetischen Diversität und Gesundheit nicht als sinnvoll für die Zucht angesehen werden kann. Ein hoher Inzuchtkoeffizient und ein großer Ahnenverlust weisen darauf hin, dass der genetische Pool des Tieres stark eingegrenzt ist, was das Risiko für die Vererbung von genetischen Erkrankungen und anderen gesundheitlichen Problemen erhöht. Für eine verantwortungsvolle Zuchtpraxis ist es wichtig, Tiere mit einer ausreichenden genetischen Vielfalt auszuwählen, um das Wohl der Nachkommen langfristig zu sichern und die Gesundheit der gesamten Population zu fördern.

 

 

 

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